Bilder gibt's hier
Auch dieses Jahr entfliehe ich dem Alltag in Deutschland in
eine ferne Welt. Dieses mal geht es gen Osten nach Südkorea. Am 05. April 2014 fliege ich zusammen mit
meinem Kollegen Ralf zu unserem Distributer in Seoul. Dort werde ich mich
dieses mal nicht mit Motorentestern beschäftigen, sondern Schulungen für die
Geräuschanalyse abhalten. Wir werden dazu eine Woche lang Meetings abhalten und
Kunden besuchen und -wie sollte es anders sein- uns kulinarisch verwöhnen
lassen.
Die Flüge sind gebucht. Es geht am Samstag Abend in Frankfurt los. Auf direktem
Wege landen wir am nächsten Mittag in Seoul. So haben wir noch etwas Zeit um
uns zu erholen und am Montag früh frisch loszulegen. Am Freitag Mittag geht es
dann wieder zurück, so dass wir Freitag Abend in Frankfurt landen und Nachts
zuhause sind.
Hier sind die Flugdaten:
05.04. | Auto | | Weimar |
Frankfurt |
05.04. | Flug | LH712 | 17:45 ab Frankfurt |
10:45 an Seoul |
06-11. | Hotel | | | |
11.04. | Flug | LH713 | 14:50 ab
Seoul | 19:15 an Frankfurt |
11.04. | Auto | | Frankfurt | Weimar |
© OpenStreetMap-Mitwirkende
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Mi 26 Mär 2014 22:25:00 CET |
Das Hotel |
Die Vorbereitungen für meine Asienreise laufen. Ich
wollte bereits ein paar Dokumentationen mit der Post vorausschicken,
jedoch ist der Versand dahin recht teuer. Da nehme ich sie lieber im
Koffer mit. Ich hab eh nicht soviel Sachen, da wir nicht ganz eine
Woche unterwegs sind.
Das Hotel steht schon fest. Ich werde im Yoido
Hotel schlafen. Es
scheint ziemlich zentral zu liegen. Mal sehen. |
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Fr 04 Apr 2014 23:28:23 CEST |
Koffer gepackt |
Nun rückt die Abreise näher. Die Koffer ist fast fertig
gepackt, die Tasche auch. Ich hab mich dieses mal nicht um die
Organisation gekümmert und fahre somit nur mit. Ich werde die Reise als
"Mitreisender" erleben. Da bin ich mal gespannt. Flug, Hotel und Transfers
stehen jedenfalls fest. Auch sind die Arbeitstage bereits verplant.
Morgen Mittag werde ich abgeholt und es geht nach Frankfurt mit dem Auto.
Wenn die Lufthansapiloten nicht mehr streiken, sollten wir pünktlich um
17:45 abheben.
Ich melde mich dann aus dem fernen Osten wieder. |
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Sa 05 Apr 2014 15:47:58 CEST |
Am Flughafen |
Wir sitzen beim Kaffee in Frankfurt am Flughafen. Die
Koffer sind schon unterwegs und wir werden uns dann gleich Richtung Gate
durch die Sicherheitsschleusen bewegen. Na dann, goodbye Europa. |
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So 06 Apr 2014 06:37:52 CEST |
Gut gelandet |
Nun bin ich in Seoul. Ich habe eine lange Reise hinter
mir und sitze im Hotel. Ein kleines Sandwich von unserem Gastgeber liegt
neben mir und schmeckt sehr lecker (um gleich mal mit den Essensberichten
zu beginnen).
Aber nun zur Reise: Wir sind relativ pünktlich kurz nach sechs in
Frankfurt abgehoben. Das Flugzeug -eine 747-8- ist nagelneu gewesen.
Angeblich waren wir die ersten Gäste. Zum Glück hat alles funktioniert.
Der Flug ging über knappe 10 Stunden, in denen ich nicht schlafen konnte.
Ich hab's versucht und die Augen geschlossen, aber es gab keine Stellung in
dem Sitz, die ich länger als 5 Minuten ausgehalten habe. Demzufolge bin
ich jetzt doch recht müde und haue mich gleich für zwei Stunden aufs Ohr.
Wir sind sehr pünktlich 10:45 Ortszeit gelandet, mussten dann aber 1
Stunde auf unsere Koffer warten. Somit sind wir erst um 12 am Flughafen
los und haben eine Stunde bis ins Hotel gebraucht. Auf den Straßen ist
recht viel los. Momentan ist Kirschblüte und es sind ein Haufen Menschen
unterwegs. Es ist ja auch Sonntag. Das werden wir uns bestimmt nachher
auch mal anschauen. So, ich mach nun erstmal Schluss, das Bett ruft. |
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So 06 Apr 2014 16:04:01 CEST |
Sonntag |
Nun ist der erste halbe Tag rum. Ich habe ja heute
Mittag schon was nach meiner Ankunft im Hotel geschrieben. Nach einigen
Rechschreibekorrekturen ist das noch aktuell :-).
Nachdem ich mich für eine reichliche Stunde hingelegt hatte sind wir um 4
aus dem Hotel losgezogen ans Wasser und haben uns neben der
Kirsch(!)-blüte auch die vielen Menschen und einen Teil der Insel Yeouido
angeschaut, auf der unser Hotel steht. Kaum zurück haben wir an der
Rezeption etwas Geld eingetauscht und sind gegenüber in ein Kaffee. Dort
gab's einen Latte Macchiato für mich, der aber extrem süß war.
Danach ging es zurück ins Hotel zum Telefonieren mit zu Hause. Halb sieben
hat uns dann unser Kollege/Guide abgeholt und wir sind Essen gegangen. Es
gab eine Menge interessanter Dinge zu essen, u.a. Kimchi (googeln!),
Fleisch, Glasnudeln, Ei, Bier und leichten Schnaps Soju. Wir haben auf dem
Fußboden gesessen und uns angeregt mit Dr. Jun und seiner Frau
unterhalten, die beide sehr gut deutsch sprechen. Wir sind nach dem Essen
noch etwas weiter gelaufen und in einem Kaffee zum Espresso eingekehrt.
Zum Schluss ging es mit dem Taxi wieder nach Hause ins Hotel. Jetzt ist es
schon dunkel und ich werde gleich ins Bett gehen. Müde bin ich ja,
hoffentlich kann ich auch schlafen.
Erste Bilder gibt's auf meiner Fotoseite. |
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Mo 07 Apr 2014 16:19:01 CEST |
Montag |
Ich konnte gestern nicht so gut einschlafen. Vielleicht
war es der Espresso, vielleicht aber auch die Zeitumstellung. Aber
irgendwann hat es dann doch funktioniert. Das Frühstück im Hotel ging zu
essen. Es gibt neben interessanten Sachen, die man nur zum Abendbrot isst,
auch etwas kontinentales Frühstück und Kaffee.
Heute war ich das erste Mal bei HanilProTech, unserem Distributer. Das
Büro ist in einem Hochhaus 20min vom Hotel entfernt. Dr. Jun hat uns vom
Hotel abgeholt und dorthin gefahren. Nach einigen Absprachen ging's zum
Mittag in ein chinesisches Restaurant im Hochaus, in dem wieder reichlich aufgetischt
wurde. Danach ging es zum Kunden -Fahrzeit ca. 1h-. Die Vorstellung meines
CARoLINE-Systems gestaltete sich etwas schwierig, da dort nicht alle
englisch sprechen, schon gar kein deutsch kennen und ich kein koreanisches
Wort zustande bekomme. Dr. Jun bzw. seine Mitarbeiter mussten alles
übersetzen und waren an manchen Stellen zu übereifrig. Naja, ist halt so.
Morgen werden wir praktisch mit ein paar Mustern üben. Da bin ich mal auf
das Ergebnis gespannt.
Nach unserer Rückkehr haben wir uns in der Firma noch besprochen und sind
dann runter in ein gegenüber liegendes Restaurant, in dem es Buffet gab.
Da musste man nicht so viel essen, da ich das selber in der Hand hatte,
was auf den Teller kommt. |
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Di 08 Apr 2014 15:09:15 CEST |
Dienstag |
Ich hatte schon befürchtet, dass es heute nichts zu
berichten gibt. Diese Meinung ist aber heute Abend verflogen.
Heute früh haben wir etwas eher gegessen, da wir gleich zum Kunden von
gestern aufgebrochen sind, bei dem wir halb 10 erwartet wurden. Es waren
zusätzlich der
Anlagenbauer und der Programmierer da. Da ging es um die Kommunikation und
Steuerung mit meinem System. Zum Mittag hat mir ganz schön der Kopf gebrummt. Wir haben
immer ein paar Sekunden was gesagt und dann gab es gefühlt eine
Viertelstunde Diskussionen auf koreanisch, denen wir nicht folgen konnten.
Aber wir konnten doch etwas Klarheit schaffen. Zum Mittag sind wir in die
Werkskantine. Es gab Reis, Kimchi, Tofu, Gemüse, Fisch und Suppe. War OK.
Nach dem Mittag haben wir in einer Geräuschkammer ein paar Prüflinge
aufgenommen und haben danach versucht, sie zu analysieren. Auch da gab es
reichlich Diskussionsstoff. Nebenbei bekamen wir Besuch vom
Vizepräsidenten der Firma (der gut deutsch kann) und sogar vom Präsidenten
(der Deutschland sehr verehrt und uns für morgen zum Mittagessen
eingeladen hat).
Gegen sechs hat uns nach langen Gesprächen der Qualitätsdirektor zum
Abendessen eingeladen. Das haben wir dankend angenommen und sind gemeinsam
in ein typisch koreanisches Barbecue-Restaurant gefahren. Dort wurde uns
wieder wahnsinnig viel aufgetischt. Es wurde am
Tisch gegrillt. Dazu war ein Loch in der Tischmitte, in das ein Gefäß mit
glühender Kohle gesetzt wurde. Drüber kam ein Grill und ein Abzug, der von
der Decke hing. Neben ganz leckerem Fleisch gab es Bier mit Soju vermischt, Unmengen Salate, Kimchi, auf dem Grill gekochter
Knoblauch usw. Und es gab noch einen zweiten Gang: Suppe mit Nudeln drin.
Ich habe versucht, nichts abzulehnen. Die Bedienung hat mir aber während
des Essens immer wieder neue Dinge in meine Schale gelegt. Da musste ich
ganz schön aufpassen. Für deutsche Verhältnisse recht ungewohnt sind wir
gleich nach dem Essen aufgestanden und haben uns bedankt und
verabschiedet. Bei uns hätte man noch eine Weile zusammen gesessen. Tja,
andere Länder - andere Sitten.
Nun bin ich wieder im Hotel und versuche, ein paar Mails zu beantworten
und den Tag Revue passieren zu lassen. Gute Nacht. |
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Mi 09 Apr 2014 16:44:51 CEST |
Mittwoch |
Heute war's ganz schön anstrengend. Ich habe auf Arbeit
viel besprochen und musste auch viel warten, da pausenlos koreanisch
diskutiert wurde. Wider Erwarten waren heute teilweise bis zu zehn
Personen da. Das hat mich doch etwas überrascht. Ich hatte nur mit ein
paar wenigen gerechnet. Sogar eine Dolmetscherin wurde bestellt. Sie hat uns den
ganzen Tag begleitet. Sie kann sehr gut deutsch und ist auch noch bekannt,
da sie drei..viermal am Tag die Nachrichten im Fernsehen spricht. Also
ging es heute heiß her bis nach 18:00. Aber alle können uns gut leiden.
Das ist schon mal viel wert.
Die Gastfreundschaft ist hier sehr hoch. Zum Mittag wurden wir vom
Präsidenten (also Geschäftsführer) zum Mittagessen in ein gutes
japanisches Restaurant eingeladen. Dort gab es wieder viele interessante
Sachen zu essen. Vergessen hatten wir von gestern, dass es nach der
Vorspeise, die eigentlich bereits ein Hauptgericht ist, immer noch einen
zweiten Gang mit Suppe und Nudeln gibt. Das geht alles gar nicht rein.
Aber man will ja nicht unhöflich sein.
Nach dem Essen sind wir wieder in die Firma. Der Präsident hatte uns
(+Dolmetschrein) in
seinem Auto mitgenommen und auf der Rückfahrt durch eine
etwas abgelegene Allee mit massenhaft blühenden Kirschbäumen gefahren.
Einfach schön. Auf Arbeit angekommen hat mich Ralf alleine gelassen. Er
ist mit ein paar Personen unseres Distributers zu einem anderen Kunden
gefahren und kam erst spät wieder zurück. Ich hab mich aber wacker
gehalten.
Zum Abend hat uns der Vizepräsident auf ein Bier eingeladen. Natürlich
blieb es nicht dabei. Wir haben fünf Krüge (1,5 oder 2 ltr) geleert. Am
Anfang waren wir in dem Pub nur fünf Personen. Es kamen aber später noch
mehr dazu, die auch jedes Mal neues Essen bestellt haben. Aus dem kleinen
Snack, der uns versprochen wurde (da es ja zum Mittag so viel gab), wurde
wieder eine Menge zu Essen. Irgendwann sind wir dann los, so dass wir
gegen halb elf im Hotel waren. Ich schreib jetzt noch diese Sachen und
gehe dann ins Bett. |
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Do 10 Apr 2014 16:47:54 CEST |
Donnerstag |
Heute ist nun der letzte Arbeitstag gewesen. Morgen
geht's ab nach Hause. Wir haben heute doch sehr lange gearbeitet. Beim
Kunden bis nach sechs und dann noch beim Distributer bis viertel neun.
Aber wir haben einen guten Eindruck hinterlassen. Das ging sogar soweit,
dass wir vom Kunden ein Abschiedsgeschenk erhalten haben. Das gab's ja auch
noch nicht.
Zum Mittag hatte uns wieder der Vizepräsident eingeladen. Dieses mal ging es
in ein chinesisches Restaurant. Auch hier gab es wieder viele neue und
interessante Sachen zu erleben. Abends nach der Arbeit sind wir zusammen mit unserem Distributer in
ein Restaurant in dem Geschäftshaus, wo seine Büros sind. Es gab wieder
Barbecue mit Fleisch, Kimchi und Gemüse und zu Trinken Bier, Soju und Makgeolli (googeln!).
Alles sehr lecker und zum Teil auch sehr scharf.
Nachdem uns Dr. Jun ins Hotel gefahren hat, hat dort seine Frau auf uns
gewartet und noch ein paar Gastgeschenke übergeben. Wir wurden also
verwöhnt von vorn bis hinten. Danach sind wir sind noch an die
Bushaltestelle gelaufen, von wo morgen der Bus zum Flughafen abfährt. Und
dann ging's ab aufs Zimmer. Leider habe ich nun von Seoul nicht viel
gesehen. Eigentlich wollten wir heute mit Fr. Jun uns Downtown anschauen.
Aber bei dem Arbeitspensum ging das einfach nicht. Schade. Nicht mal zum Einkaufen
bin ich gekommen. Morgen ist nur noch Kofferpacken angesagt. Wir werden
zeitig genug zum Flughafen fahren (sicherheitshalber) und uns dort die
restliche Zeit vertreiben.
Ich denke mal, das war's erstmal hier aus Korea. Ich melde mich aus Europa
wieder. |
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So 13 Apr 2014 12:12:30 CEST |
Wieder daheim |
Am Freitagabend bin ich gut wieder in Frankfurt
gelandet. Am Morgen ging es nicht ganz so früh aus dem Bett. Wir haben
viertel zehn gefrühstückt. Viertel elf sind wir auf zum Lexington Hotel, wo
wir auf den Bus zum Flughafen gewartet haben. Dort standen auch
Taxifahrer, die uns bekniet haben, doch bei ihnen mitzufahren. Das haben
wir aber abgelehnt. Der Bus war dafür sehr bequem und brachte uns zeitig
genug zum Flughafen. Dort haben wir eingecheckt, sind durch ein paar
Geschäfte geschlendert und haben noch eine Kleinigkeit gegessen. Der Flug
dauerte elf Stunden. Ganz schön lange. Ich konnte wieder nicht richtig
schlafen. Dieses mal kamen unsere Koffer fast als erstes. Das war ganz
schön, sodass wir eine halbe Stunde nach der Landung mit dem Auto
losgefahren sind. Eigentlich schon Rekordzeit. |
Damit endet nun der Reisebericht meines kurzen Ausflugs nach Korea. Es gab
viele neue Eindrücke zu erleben und viele freundliche Menschen kennen zu
lernen. Als Nachlese habe ich hier noch ein paar Riten und Bräuche, die
ich so noch in Erinnerung habe:
gegrüßt und verabschiedet wird sich mit einer kurzen Verbeugung aus der
Hüfte.
beim gemeinsamen Essen werden Gläser vom Gastgeber eingeschenkt, wobei
der Empfänger das Glas hält.
nach dem Essen sitzt man nicht lange. Es wird sich kurz bedankt und
schon wird gemeinsam aufgestanden und gegangen.
Das Bier wird meist mit Soju vermischt. Schmeckt etwas wie Radler.
Im Verkehr hält man sich an die Regeln. Überholt wird rechts und links.
Man kann abends einen Fahrer bestellen,
der einen aus der Bar mit dem eigenen Auto nach Hause fährt. Man muss somit
kein Taxi nehmen und hat am nächsten Tag sein Auto vor der Türe.
Die Toilettensitze sind fast immer beheizt. Auch sind ganze Hi-Tech-Toiletten üblich.
Ein Überblick über die koreanische Geschichte, den ich in einem Reiseführer im Hotel gefunden habe: